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Streckenabschnitt
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Mit Kribbeln im Bauch auf die Strecke
ERKRATH -Auf die Plätze - fertig - los!", dröhnte es aus dem Lautsprecher und mit einem kräftigen Schubs löste sich der ferrarirote Rennwagen von der Rampe und sauste auf die Piste. Angefeuert von den zahlreichen Zuschauern an der Strecke meistert der Nachwuchsschumi auch die anspruchsvollen Passagen der kurvenreichen Strecke.
Unter dem Motto „wer bremst verliert", legten sich Hochdahler Grundschüler beim Minicarrennen auf der Haaner Straße richtig ins Zeug, um mit ihren schwerkraftbetriebenen Rennwagen auf dem schnellsten Wege das Ziel zu erreichen. Pylonen und Strohballen verwandelten die gerade Strecke in einen kurvenreichen Slalom. Strafsekunden handelten sich die Fahrer ein, wenn sie die Ballen verschoben oder einen der Kegel überfuhren. Nur wer in zwei Umläufen Bestzeit fuhr, hatte eine Chance auf den Siegerpokal.
„ Ich hatte richtig Kribbeln im Bauch und mein Fuß hat ein bisschen weh getan von der Bremse. Mit meiner Zeit bin ich zufrieden, doch im zweiten Lauf werfe ich noch ein bisschen schneller sein", gab der achtjährige Niels nach der ersten Runde sachkundig Auskunft. Zufrieden mit der Strecke äußerte sich die neunjährige Alina. „Es war ganz schön schnell, aber ich hatte keine Probleme, um die Kurven zu kommen." Bereits vor dem Start zum ersten Lauf hatte sich Johannes (10) einiges vorgenommen. „Ich will auf jeden Fall unter die ersten zehn kommen. Ich bin schon ganz aufgeregt, obwohl ich schon zum zweiten Mal mitfahre."
Auf einem Elternabend in der Millrather Grundschule war das Rennen vor 20 Jahren als Schnapsidee geboren worden. „Wir hielten es damals für wichtig, für die Kinder in Hochdahl etwas zu organisieren. Eigentlich sollten die Väter mit den Schülern Seifenkisten bauen, beispielsweise eine Badewanne auf Rädern oder so etwas ähnliches, doch wir hätten die Kreisstraße nur bekommen, wenn die Veranstaltung auch versichert war", erinnerte sich Mitorganisator Paul Söhnchen.
Versichert werfen konnte das Rennen aber nur bei geringem Risiko. Deshalb bauten die Eltern statt dessen Minicars nach ADAC-Standart mit Überrollbügel, Anschnallgurt, verstellbarem Sitz und Scheibenbremsen. „Der Kern sind heute noch Eltern, die damals schon mitgearbeitet haben, aber es sind auch schon Leute dabei, die damals als Kinder mitgefahren sind", sagte, Paul Söhnchen.
Erstmals fand fas ProminentenRennen in diesem Jahr nicht zwischen Rat und Verwaltung, sondern zwischen Eltern und Lehrern statt. „Wir wollen die Schulen stärker einbinden", betonte Paul Söhnchen. Der Überschuss der" Veranstaltung fließt der Kinder-Aifshilfe zu.
Rheinische Post, 14. Juli 2003
Dominique Schroller
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