![]() |
![]() |
|||||||||||||||||||||
![]() Streckenabschnitt
|
Eltern klagen über unfähige VerwaltungErkrath - Ein lustiger Spaß hatte es werden sollen, das am 14. Juni von einer Millrather Elterninitiative geplante Seifenkistenrennen auf der Haaner Straße (K 16) in Hochdahl. Ob als Badewanne auf vier Rädern oder als fahrbares Brett, auf der Gefällstrecke rollen sollten von mehr als 20 Eltern in Heimarbeit gebastelte Phantasiewagen. Der Erlös der Aktion ist für die Kinderkrebshilfe in Düsseldorf bestimmt. Natürlich steht der Spaß, den die Eltern ihren Kindern und den Zuschauern bereiten wollen, an oberster Stelle. Darüber hinaus aber wollen sie der Haaner Straße für mehrere Stunden den trennenden Charakter nehmen, Stadtteile miteinander verbinden. Millrath mit der Willbeck. Wenige Wochen vor dem Veranstaltungstermin freilich sprechen die Initiatoren von "Frust auf der ganzen Linie". Dabei brauchten sie mit ihrer Idee vor einem halben Jahr nicht lange hausieren zu gehen. Bürgermeisterin Gloria Ziller bekundete als Schirmherrin wohlwollendes Interesse und Erster Beigeordneter Friedrich Wilhelm von Detten sagte in einem ersten Gespräch grundsätzlich Unterstützung zu. Paul Söhnchen, Sprecher der Millrather Elterninitiative und dem ideellen Charakter des Rennens besonders verbunden, wirft der Erkrather Verwaltung inzwischen "Unfähigkeit vor, auf die Wünsche der Bürger einzugehen". Bislang wissen die Veranstalter nicht definitiv ob das Startsignal fürs Rennen überhaupt auf der Haaner Straße gegeben werden kann. Heinz Ostwald vom Erkrather Straßenverkehrsamt nämlich hat die Hackberger Straße überhaupt ins Gespräch gebracht. Ein Vorschlag, den die Eltern aus Verkehrssicherheit ablehnen. Klärung soll an Donnerstag ein Ortstermin bringen. Er hatte Ende April wegen der Gasexplosion kurzfristig abgesagt werden müssen. Die Eltern stöhnen wegen de bürokratischen Hürden. Sie haben sich inzwischen damit abgefunden, daß statt der Phantasiefahrzeuge nur Autos über die Kreisstraße donnern dürfen, die den Wettbewerbsregeln des ADAC für Minicars entsprechen. Drei Seifenkisten haben die Eltern selbst gebaut, streng nach Vorschrift mit Überrollbügel und Sicherheitsgurt ausgestattet. Das Material wurde zum großen Teil gespendet. Paul Söhnchen: "Die Stadt hat uns etliche Auflagen gemacht. Wir sollen 2.000 Mark Kaution zahlen, falls etwas zerstört wird. Dabei haben die Eltern eigene Kontakte zur Senkung der Kosten genutzt. Das Kreisbauamt will beim Aufstellen der Schilder für die Umleitung helfen, die Feuerwehr Millrath hat sich zur Streckensicherung angeboten und Herbert Bander vermittelte eine Übernahme der Versicherungskosten durch die Stadt. Bleibt die Sorge über die Freigabe der Haaner Straße zwischen Bergstraße und der Kreuzung Willbeck. Söhnchen: "In Düsseldorf wird die Kö für ein Fahrradrennen gesperrt, in Wülfrath werden die Minicar-Rennen unterstützt, nur in Hochdahl ist dies nicht möglich". Über Probleme in den eigenen Verwaltung, etwa beim Ordnungsamt mochte sich Erster Beigeordneter von Detten gestern nicht öffentlich äußern. Im Gespräch mit der RP sicherte er den Organisatoren jedoch seine Unterstützung zu und betonte freigegeben werde die Haaner Straße durch den Kreis Mettmann bei Vollsperrung und Umleitung des Verkehrs. Diese Zusage liegt vor. Von Detten bestätigte, daß die Stadt Versicherungskosten übernehme und somit als Mitveranstalter auftrete. "Auf die Initiative kommen einige Kosten zu. Ich kann nicht für zertrampelte Rabatte und beschädigte Zäune aufkommen, und außerdem können Feuerwehrleute keine Polizeifunktion übernehmen", erklärte von Detten. Klärung auch über die Hackbergenr Straße als künftigen Veranstaltungsort, soll der Ortstermin bringen. Rheinische Post, 6. Mai 1987
|