![]() |
![]() |
|||||||||||||||||||||
![]() Streckenabschnitt
|
Tollkühne Kinder in ihren fahrenden KistenErkrath - Früh übt sich, was mal ein Rennprofi werden will – auf der Haaner Straße in Hochdahl brausten der Formel-Eins Nachwuchs in in den bunten Seifenkisten die Hindernisstrecke hinunter. Über mangelnden Besuch konnte sich die Interessengemeinschaft Minicar wirklich nicht beklagen. Beim fünften Minicar-Rennen gingen 90 Kinder von sieben bis 15 Jahren in zwei Gruppen mit ihren schnittigen „Rennwagen“ bei strahlendem Sonnenschein in Hochdahl an den Start. Was so einfach aussieht, erfordert aber schon eine Menge fahrerisches Können. Mit 35 Stundenkilometern sauste der Nachwuchs von Niki Lauda in den motorlosen, knallroten Seifenkisten die Straße hinab. Dabei war die Ähnlichkeit mit den großen PS-Geschossen unschwer zu erkennen. Gerade beim Seifenkistenrennen ist Aerodynamik gefragt. Natürlich hatten die Fahrer ihr Vehikel auf Hochglanz poliert, schließlich wollte man beim großen Rennen mit seinem Wagen glänzen. „Für die Sicherheit unserer Kinder gib es strenge Vorschriften“, erklärte Paul Söhnchen vom Minicarverein. Jeder Wagen ist mit einem Überrollbügel ausgerüstet, zudem läuft nichts ohne Helm, Sicherheitsgurt und Handschuhe. Alle zwei Jahre veranstaltet der Seifenkisten-Club sein Rennen. Etwa 120 Helfer sind mit der Organisation beschäftigt. Alle Seifenkisten werden selbst gebaut, genaue Vorgaben gibt´s vom ADAC Das Design entspringt aber der Phantasie des Erbauers. Für eine Sicherheitsprüfung sorgt dann die Dekra. Abwechslung gab´s am Sonntag auch in der Pause. Während ein riesige Hüpfburg vor allem die Kleinsten begeisterte, zog die große Tombola zahlreiche Besucher an. Der Erlös von rund 6000 Mark geht zu Gunsten der Elterninitiative „Kinderkrebsklinik Düsseldorf“. Zwar nicht mit Champagner, aber mindestens genauso kräftig wie die Vorbilder aus dem Profi-Motorsport feierten die Sieger Benedikt Kullmann und Bastian Daus. Beim Prominentenrennen zwängten sich die tollkühnen Ehefrauen der Erkrather Politiker in die fahrenden Kisten. Auch für sie war es ein Rennen gegen die Zeit. Zwar tat sich die ein oder andere Dame etwas schwer, die Hindernisse der Stecke zu umkurven, aber die Frauen hatten sichtlich Spaß daran, mal Rennluft zu schnuppern. Birgit Herder-Stehen fuhr hier mit ihrer Seifenkiste als Siegerin durchs Ziel. NRZ, 22. Juni 1993
|