Streckenabschnitt
1987 Eltern klagen über unfähige Verwaltung
RP 6. Mai 1987
Seifenkisten können rollen
RP 8. Mai 1987
Rasante Flitzer
WZ 12. Juni 1987
Kühne Starter auf flotter Piste
RP 15. Juni 1987
Kinder starten für krebskranke Kinder beim Minicar-Rennen in Millrath
RP 1987
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Kühne Starter auf flotter Piste

Erkrath - "Früher sind wir hier den Haaner Berg mit dem Schlitten heruntergesaust. Manche Eltern der jugendlichen Rennfahrer erinnerten sich gut daran. Damals freilich war dort noch keine verkehrsreiche Straße, wie es dieses Teilstück der K 16 heute ist. Am Sonntag aber war es für Autofahrer tabu - und Austragungsort eines Minicar-Rennens. Von der Bergstraße bis zur Willbecker Kreuzung hatten die Kinder absolute Vorfahrt.

Daß es der rührigen Elterninitiative trotz aller behördlichen Hindernisse dennoch gelungen war, die Veranstaltung durchzuführen. lobte Bürgermeisterin Gloria Ziller. Mit einem Dankeschön von Rat und Verwaltung eröffnete die Schirmherrin das Rennen mittels einer "Flüstertüte". Es sei nur die Generalprobe für weitere Rennen in Millrath, versprach sie, und da bei einer solchen Generalprobe nicht alles klappen darf, streikte prompt die Lautsprecheranlage.

Obwohl es am Sonntagmorgen auch noch regnete, hatten sich schon zum ersten Start viele Zuschauer eingefunden. Gegen Mittag, als die Sonne kam, wurden sie immer zahlreicher; es könnten an die 1000 gewesen sein. Stets "vergriffen" waren die Plätze am Geländer und in den beiden "Logen" rechts und links der Brücke über die Haaner Straße. 60 Teilnehmer hatten sich gemeldet, gestartet wurde in zwei Klassen; acht bis elf Jahre und zwölf bis 15 Jahre.

Gegen mögliche Unfälle durch Helme geschützt, sausten die zukünftigen Niki Laudas vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit 35 km/h - die 400 Meter lange abschüssige Piste hinunter, an deren Aufbau sich neben den Eltern das Technische Hilfswerk und das DRK beteiligt hatten. Mit der Veranstaltung lebte eine alte Tradition wieder auf, denn schon zu Beginn der 50er Jahre gab es in Erkrath Seifenkistenrennen. Mit den Gefährten von damals allerdings (zwei davon waren am Sonntag zu besichtigen) haben die unter fachmännischer Anleitung durch Wolfgang Schweden von der Elterninitiative gebauten Minicars nicht mehr viel Ähnlichkeit. Sie müssen heute strengen Sicherheitsvorschrin entsprechen. Rund 120 Helfer Standen Initiator Paul Söhnchen zur Seite. "Daß Spaßmachen für Kinder mit so viel Engagement verbunden ist, das hätte ich nicht gedacht". meinte er, dennoch glücklich über den Erfolg.

Die ersten drei Sieger bei den Kleineren waren Oliver Stang, Holger Kolp (beide aus Mettmann) und Mathias Mausbach (Erkrath). Von den Älteren kam Marc Hesemann (Düsseldorf) als schnellster Fahrer ins Ziel. Über die nächsten beiden Plätze entschied ein Stechen zwischen Markus Daniel und Moritz Vogtmüller (beide aus Erkrath). Pokale erhielten nur die Erstplazierten. Aber dank der Spendenfreudigkeit Erkrather Geschäftsund Privatleute bekamen auch alle anderen Teilnehmer einen schönen Preis. oberhaupt war der Spaß für die Kinder nur möglich geworden, weil die Initiative bei der Aufbringung der erheblichen Geld- und Sachmittel - vom Bau der Minicars bis hin zur Erbsensuppe - tatkräftig unterstützt wurde. Der Reinerlös der Veranstaltung - etwa 2500 Mark - geht als Spende an den Förderverein Kinderkrebsklinik Düsseldorf. Klaus Tiede, ein "Mann der ersten Stunde" der Erkrather Seifenkistenrennen, stand der Elterninitiative auch diesmal mit seinen Erfahrungen zur Seite. Essen und Trinken und Kinderspiele gab's auf dem Schulhof des Gymnasiums. Ein Scheunenfest bei Bauer Ernst Kleine-Boymann, der auch die Strohballen für die Schikanen mit dem Trecker an- und abgefahren hatte, beendete den Tag.

Rheinische Post, 15.8.1987